Dienstag, 21. Juni 2011

Wie gehen Prolos?

Eine Baufinanzierung erstreckt sich in der Praxis bis zur endgültigen Erledigung durch vollständige Tilgung aller Darlehen meist über einen langen Zeitraum. Dieser kann über 30, manchmal auch über 40 Jahre umfassen. Üblicherweise treffen sich Bank und Kunde während der gesamten Finanzierungslaufzeit mehrmals zwischendurch, um die erforderlichen Prolongationen zu vereinbaren. Diese Verlängerungen werden dadurch erforderlich, dass Baugeld nur für Laufzeiten von bis zu 15 Jahren, in Einzelfällen auch 20 Jahren, erhältlich ist. Eine Muskelhypothek, wie sie auch genannt wird für Konstellationen, bei denen der Kunde gewissermaßen in einem Rutsch tilgt und nach der ursprünglichen Bereitstellung der Immobilienfinanzierung keine Anschlussfinanzierung mehr zu vereinbaren ist, da die Festzinsvereinbarung sich über die gesamte Darlehenslaufzeit erstreckt, ist vergleichsweise selten und setzt eine hohe Tilgungsfähigkeit seitens des Kunden sowie niedrige Zinssätze voraus.
Wenn also eine Prolo, Kurzform für Prolongation, in der Praxis mehr die Regel als die Ausnahme ist, stellt sich die Frage, wie diese vonstatten geht. Meist vollzieht sich diese dergestalt, dass dem Kunden von Seiten des Kreditinstituts ein Angebot zur Verlängerung der ausstehenden Darlehen zu den jeweils aktuellen standardisierten Konditionen schriftlich übersandt wird, ohne dass hierbei die bei bisheriger einwandfreier Geschäftsverbindung nachgewiesene gute Bonität bzw. Kreditwürdigkeit in die Berechnung der Zinssätze einbezogen wird. Auch ist das Risiko bei einer Anschlussfinanzierung für die Bank aus dem Grunde grundsätzlich im Vergleich zur ursprünglichen Bewilligung dadurch gesunken, dass etwaige Blankokreditanteile durch Tilgungen abgebaut wurden. Alternativangebote über unabhängige Finanzdienstleister, die mit diversen Kreditinstituten zusammenarbeiten, helfen häufig sparen, auch bei Versicherungen.

Keine Kommentare: