Dienstag, 7. Oktober 2014

Wenn die Finanzierung nicht von der Stange sein soll


Wer sich in der Lage sieht, den Erwerb seiner Wohnimmobilie komplett aus eigenen Mitteln finanzieren zu können, ist in vielerlei Hinsicht fein raus. Man spart sich eine vergleichsweise aufwändige Suche nach den günstigsten Konditionen für die Baufinanzierung, man entzieht sich dem Verwaltungsaufwand, ist flexibler und vor allem spart man sich die Zinsen für das Baudarlehen. Auch bei äußerst niedrigen Zinsen, wie man sie derzeit infolge der Schuldenkrise im Euroraum findet, liegen diese grundsätzlich über der Rendite alternativer Geldanlagen. Meistens benötigen angehende Immobilienbesitzer jedoch die Bewilligung einer Finanzierung durch eine Bank oder Sparkasse. Diese kann mitunter jedoch scheitern, wenn der Kunde zu gut ist. Beispielsweise halten es manche Kreditinstitute nicht für notwendig, lediglich von ihnen als gering empfundene Beträge zu kreditieren. Auch falls der Bedarf des Kunden nicht in einer klassischen langfristigen Immobilienfinanzierung, sondern lediglich in einer Zwischenfinanzierung besteht, beispielsweise, wenn ein Wechsel von einer Eigentumswohnung in ein teureres Eigenheim ansteht, die Differenz aber in Form von Eigenkapital zur Verfügung steht, also lediglich eine zeitliche Überbrückung der einzelnen Kaufpreisfälligkeiten zu bewerkstelligen ist, führt dies mitunter nicht zu einem Übermaß an Gegenliebe seitens der Hausbank.

In diesen Fällen bietet es sich für Kunden an, die sich an unabhängige Finanzdienstleister zu wenden, die die gesamte Klaviatur an Finanzierungen beherrschen und mit einer Vielzahl von Banken zusammenarbeiten. Darunter befinden sich in der Praxis auch spezialisierte Institute. Insbesondere für eine Form der Finanzierung, die bisweilen auch nicht unproblematisch sein kann, ist dies von Vorteil: Eine Vollfinanzierung lässt sich über unabhängige Finanzdienstleister in der Praxis in der Regel leichter unter Dach und Fach bringen. Denn auch bei einer Baufinanzierung ohne Eigenkapital winken manche Banken aus geschäftspolitischen Gründen ab, mitunter dieselben, die auch kein Interesse an kleineren Darlehen oder Zwischenfinanzierungen haben.

Montag, 6. Oktober 2014

Was ein Ratenkredit kostet


Ein Ratenkredit hat wie fast jede Form der Finanzierung mehrere Kostenbestandteile. Die gesamte während der Kreditlaufzeit vom Kreditnehmer zurückzuzahlende Summe ist in dem Kreditvertrag ausgewiesen. Diese ergibt, geteilt durch die Anzahl der regelmäßigen Kreditraten, die Kreditrate. Meist wird ein monatlicher Turnus vereinbart. Die Kreditrate enthält einen Tilgungsanteil, der die bestehende Restschuld sukzessive während der Kreditlaufzeit reduziert, und die Finanzierungskosten. Dies sind insbesondere die Kreditzinsen. Bei Ratenkrediten ist es üblich, dass der Zinssatz für die gesamte Laufzeit von vorn herein fest vereinbart wird. Meistens sind längere Laufzeiten von beispielsweise 60 oder 72 Monaten etwas teurer als kurze Laufzeiten von 12 oder 24 Monaten. Dennoch kann eine längere Kreditlaufzeit mitunter angeraten sein, um die monatliche Belastung im Rahmen des zur Verfügung stehenden Budgets des Kreditnehmers zu halten.

Neben den Kreditzinsen ist eine Kreditbearbeitungsgebühr ein recht häufig anzutreffender Kostenbestandteil bei Ratenkrediten. Sie ist einmalig bei der Vergabe des Kredites fällig und beläuft sich auf ein bis drei Prozent der Kreditsumme. Sie verteuert den Kredit nicht zwangsläufig, da sie bereits im effektiven Jahreszins, den alle Kreditinstitute anzugeben verpflichtet sind, enthalten ist. Allerdings wird sie nicht, auch nicht teilweise, erstattet, falls der Ratenkredit vom Kreditnehmer vorzeitig zurückgezahlt wird.

Nicht im effektiven Jahreszins enthalten sind hingegen die Prämien für eine Restschuldversicherung, es sei denn eine solche wird seitens des Kreditinstituts zur Auflage für die Kreditgewährung gemacht. Restschuldversicherungen sollen die vertragsgemäße Bedienung des Kredites im Falle des Todes des Kreditnehmers sicherstellen, bisweilen auch das Risiko längerer Krankheit oder Arbeitslosigkeit abdecken. Zu bedenken ist, dass die Kosten dieser Versicherungen nicht unerheblich sind. Die Prämien übersteigen die Beiträge einer Risikolebensversicherung, wie sie häufig in Zusammenhang mit einer Baufinanzierung eingesetzt wird, deutlich. Dies führt mitunter in der Praxis sogar dazu, dass die Kosten des Ratenkredites insgesamt die Inanspruchnahme eines Dispositionskredites übersteigen und beispielsweise eine Umschuldung zum Zwecke der Reduzierung der Zinsbelastung nicht mehr möglich ist.