Montag, 11. April 2011

Gewinner der Zinserhöhung

Die Zinserhöhung vom vergangenen Donnerstag könnte mittelfristig dazu führen, dass Kredite teurer werden, insbesondere kurzfristige. Auch wer variabel verzinsliche Darlehen für seine Baufinanzierung aufgenommen hat, sollte seine Handlungsoptionen prüfen. Gewinner in einem Zyklus steigender Zinsen sind hingegen Anleger, die ihre Gelder auf variabel verzinslichen Geldparkplätzen geparkt haben, zum Beispiel auf Geldmarktfonds. Ein Geldmarktfonds ist eine weit verbreitete Form des Investmentfonds. Wie alle Investmentfonds sind Geldmarktfonds dadurch gekennzeichnet, dass sie das Kapital verschiedener, in der Regel sehr vieler Anleger aufnehmen und entsprechend den Statuten und Verkaufsprospekten in verschiedene Wertpapiere investieren. Die Anteilseigner erwerben gemeinschaftliches Bruchteilseigentum an den Vermögensgegenständen. In Deutschland zum öffentlichen Vertrieb zugelassene Geldmarktfonds unterliegen der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Sie sind als Sondervermögen konzipiert, fallen entsprechend im Falle der Insolvenz der Kapitalanlagegesellschaft nicht in die Insolvenzmasse. Die Vermögenswerte der Anleger sind mithin vor dem Zugriff Dritter geschützt. Die Verwahrung der Vermögenswerte erfolgt bei einer von der Kapitalanlagegesellschaft unabhängigen Depotbank, die auch die Käufe und Verkäufe von Wertpapieren ausführt und die Übereinstimmung der Transaktionen mit den Regularien entsprechend den Statuten des Investmentfonds überwacht. Geldmarktfonds investieren – quasi als Termingeldersatz – vornehmlich in Tages- und Termingelder sowie Anleihen mit sehr kurzer Restlaufzeit von in der Regel maximal einem Jahr. Sie ermöglichen den Anlegern also im Ergebnis eine Teilhabe am variablen kurzfristigen Interbankenzinsniveau. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, handelt es sich bei Geldmarktfonds um Fonds ohne Ausgabeaufschlag.

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