Mittwoch, 31. August 2011

Kredite & Finanzierungen

Die Situation, die die letzte Wirtschaftskrise hervorgebracht hat, zeigt, dass die Wirtschaft nicht mehr ohne die direkte und billige Vergabe von Krediten an private Verbraucher auskommt. Die privaten Verbraucher haben das Wirtschaftsprinzip übernommen, dass größere Anschaffungen nicht mehr angespart werden, sondern über Finanzierungen finanziert werden. Das hat zur Folge, dass die Nachfrage gleichbleibend groß bleibt. Diese gleichbleibende Nachfrage auf hohem Niveau ist ein verlässlicher Faktor für die Wirtschaft. Es bringt Planungssicherheit, der Absatz ist kalkulierbar und somit auch die erforderliche Produktion und die Kosten, die auf jeder Stufe anfallen. Dies ist eine sehr bequeme Lage für die Wirtschaft insgesamt, da Nachfrage und Absatz über einen langen Zeitraum zu verlässlichen Größen werden.

Aufgrund der einfachen Erreichbarkeit auch größerer Anschaffungen für private Verbraucher mittels der Aufnahme von Krediten kann die Wirtschaft ständig mit einer verlässlichen Nachfrage rechnen. Absatz und Produktion werden so zu kalkulierbaren Größen. Die großen Wirtschaftsbranchen wie die Baubranche, die Autobauer, die Möbelindustrie oder der Elektrofachhandel leben von dieser Nachfrage, die aufgrund der einfachen Kreditvergabe ständig wachgehalten wird. Sie sind abhängig davon, dass die Käufer ihre Konsumwünsche über Kredite finanzieren können. Nur so bleibt die Nachfrage konstant. Für die Käufer bleiben die für Anschaffungen erforderlichen Finanzmittel durch die Bereitstellung billiger Kredite jederzeit erreichbar. Sie selbst müssen nicht in Vorleistung gehen, indem sie sparen, sondern können ihren Konsumwunsch dann befriedigen, wenn er akut wird. Von diesem Marktgeschehen haben alle Beteiligten ihre Vorteile.

Die Vorteile der Verfügbarkeit billiger Kredite liegen auf der Hand. Für den Käufer heißt es, dass er seinen Bedarf decken kann, sobald er entsteht, denn er kann einen Kredit aufnehmen, der für ihn bezahlbar ist. So braucht er nicht zu warten und kann die finanzielle Seite dieses Geschäfts später regeln, indem er den Kredit abbezahlt. Für den Produzenten und Verkäufer heißt es, dass er nicht nur für seine eigene Produktion an billige Kredite herankommt, sondern auch seine Abnehmer mit billigen Krediten versorgt weiß. Er kann sich darauf verlassen, dass die Käufer die finanziellen Mittel für ihre Anschaffungen zeitgerecht erhalten und seine Ware oder Dienstleistung bezahlen können. Sein Absatz ist also gesichert. Durch die gleichbleibende Nachfrage sind sowohl Vorratshaltung als auch Einkauf kalkulierbar. Er wird weniger mit Überschussware zu kämpfen haben oder ist der Gefahr von Flauten weniger ausgesetzt. Er erhält durch die ständigen Verkäufe Finanzmittel in ausreichender Höhe, um seinen Betrieb stängig am Laufen zu halten. Nicht zuletzt ist die Kreditwirtschaft darauf bedacht, durch diese Kredite an private Verbraucher einen bestimmten Geschäftsbereich abzudecken und Gewinne darüber einzufahren.

Doch ständige Verfügbarkeit von billigen Krediten hat auch Nachteile. Die Kreditgeber müssen darauf achten, dass die Kreditnehmer nur dann Kredite erhalten, wenn sie auch in der Lage sind diese zurückzuzahlen. Zuviele Kredite auf dem Markt bedeuten auf Dauer, dass die Konsumenten nicht nur für die erworbenen Waren oder Diesntleistungen zahlen, sondern sie zahlen auch für die Kredite. Das sind Kosten, die nicht endlos in einer Spirale wachsen dürfen, weil sie dann für den Einzelnen nicht mehr tragbar sind. Dass der Markt irgendwann einmal gesättigt sein wird, ist absehbar.

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